Objekt des Monats
März 2011
M 67

       

Messier 67 (auch als NGC 2682 bezeichnet) ist ein +6,9 mag heller offener Sternhaufen mit einer Winkelausdehnung von 30' im Sternbild Krebs. Er ist 2500 Lichtjahre von uns entfernt. Der Sternhaufen ist mit etwa 500 Mitgliedern äußerst reich an Sternen und leicht mit einem Feldstecher zu finden.
Wissenschaftlich zählt Messier 67 zu einem der am gründlichsten untersuchten Sternhaufen. Der Grund dafür liegt in seinem – für offene Sternhaufen – ungewöhnlich hohen Alter. Nach neusten Erkenntnissen liegt es bei etwa 4 Milliarden Jahren. Erkennbar ist dies an der Lage des so genannten Abzweigepunktes im Farben-Helligkeits-Diagramm: (Altersbestimmung) der Haufen enthält keinerlei Hauptreihensterne vom Spektraltyp F oder heißer und die hellsten Sterne des Haufens sind allesamt Überriesen. Der Haufen enthält fast 200 nachgewiesene weiße Zwerge, über 100 sonnenähnliche Sterne und viele rote Riesen. Auch die Metallizität der Mitglieder des Haufens deuten auf ein Alter der Sterne, das vergleichbar mit dem unserer Sonne ist. Metallizität ist in der Astrophysik eine gebräuchliche Bezeichnung für die Häufigkeit der schweren chemischen Elemente in Sternen. Als „Metalle“ werden dabei, abweichend von der chemischen Bedeutung dieses Begriffes, meist alle Elemente außer Wasserstoff und Helium bezeichnet. 

M67
     
       
                 
Viele wissenschaftliche Untersuchungen konzentrieren sich auf die Entwicklung der Sterne, da alle Mitglieder von Messier 67 fast zeitgleich entstanden sind und die gleiche Entfernung zum Beobachter auf der Erde haben. Eine kleine Zahl von Blaue Nachzüglern sind die einzige Ausnahme, denn sie scheinen viel jünger zu sein aber ihr Ursprung ist noch nicht eindeutig geklärt.
 

Ansicht des Sternenhimmels am 15. März um 20 Uhr, Blick Richtung Süden

 

M67 gehört zu einer Ansammlung von Sternhaufen (siehe Tabelle), die sich alle östlich des Orion Spiralarm befinden, mit dem ein enger Zusammenhang besteht.

Der Orionarm, oder auch als lokaler Arm bezeichnet, ist ein etwa 2000 Lichtjahre breiter Spiralarm der Milchstraße, an dessen zum galaktischen Zentrum hin gelegenen Rand sich unsere Sonne befindet. Der Orionarm, dessen Länge in etwa 20.000 Lichtjahre beträgt, liegt zwischen den Spiralarmen Sagittarius und Perseus und ist vermutlich wegen seiner kleine Länge ein Nebenarm. Er ist etwa 26.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt und zeichnet sich durch ein Sternentstehungsgebiet aus, zu dem neben dem Orion-Nebel auch eine Reihe junger, heißer Sterne der Klassen O und B gehören. Diese Objekte gehören zum Sternbild Orion. Aus diesem Grund erhielt der Orionarm seinen Namen. (Galaxien )

 

Name

Entfernung

Alter

M38

4 200 Lj

220 Mio Jahre

M36

4 100 Lj

25 Mio Jahre

M37

4 400 Lj

300 Mio Jahre

M35

2 800 Lj

100 Mio Jahre

NGC2264

2 500 Lj

Sternh. Im Nebel

NGC2244

5 500 Lj

4 Mio Jahre

M50

3 200 Lj

78 Mio Jahre

M48

1 500 Lj

300 Mio Jahre

M44

580 Lj

730 Mio Jahre

M67

2 700 Lj

40000 Mio Jahre

   

Je weiter entfernt vom Orion der offene Sternhaufen ist, umso älter ist er. Das Sternentstehungsgebiet im Orion wird heute so erklärt, dass in einer Potentialmulde (Tal der Gravitationswelle) die Materie verdichtet wird. Da die Gravitationswelle (die den Spiralarm verursacht) langsamer um das Zentrum der Galaxie läuft als die Materie, holt die Materie (Sterne oder Gas) die Gravitationswelle ein. Am Ende der Gravitationsmulde wird die Bewegung der Materie verlangsamt und es kommt dort zur Verdichtung, was die Sternentstehung fördert.  
Jedoch verbleibt die Materie nicht in der Potentialmulde, sondern verlässt diese mit ihrer ursprünglichen Geschwindigkeit und eilt somit der Gravitationswelle voraus. Je älter die Objekte sind desto weiter voraus laufen diese vor der Gravitationswelle.