Andromeda-Nebel      
               
   

Daten

Helligkeit +3, 5
Entfernung 2,5 Millionen Lichtjahre
Durchmesser 150 000 Lichtjahre
Gesamtmasse etwa 120 bis 370 Milliarden Sonnenmassen
Geschwindigkeit nähert sich mit 300 km/sec  
Typ SAb

   

Bereits mit bloßem Auge ist der Andromedanebel als Nebelfleck zu erkennen. Besteht dieser Fleck aus Gas und ist Teil unserer Milchstraße oder wird der Nebel von Sternen gebildet und stellt eine eigenständige Galaxie da, die dann viel weiter von uns entfernt ist?  Ist er eine Galaxie, dann ist unsere Milchstraße nur eine Galaxie von Vielen.   
Diese Frage bewegte die Astronomen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Um dies zu klären wurde extra ein Großteleskop, des 2,5 Meter Hooker Spiegel auf dem Mount Wilson (Kalifornien) gebaut. Mit diesem Teleskop wurde der Andromedanebel intensiv beobachtet. Die historische Bedeutung dieses Objektes liegt nur darin, dass zum ersten Mal ein Nebel in Einzelsterne aufgelöst wurde und deutlich wurde, dass unsere Milchstraße eine Galaxie unter vielen ist. Hubble hat zusätzlich noch eine erste Entfernungsbestimmung an Hand von Cepheiden durchführen können und mit 800 000 Lichtjahren schon damals die richtige Größenordnung für die Entfernung bestimmt.
Damit war klar, dass M 31 eine Galaxie ist. Im Fernrohr sieht man ihren hellen Kern, der von dunklen Linien umgeben ist, die die Spiralarme voneinander trennen.
Auf dem Foto sieht man unsere Nachbargalaxie mit ihren zwei hellen Begleitgalaxien M32 (links oberhalb)  und NGC 205 (rechts unterhalb). Beide sind im 20 cm Teleskop zu sehen.

M32 ist vermutlich vor 210 Millionen Jahren mitten durch den Andromedanebel (M31) geflogen und hat dabei dessen heutige Struktur geprägt. M31 zeigt nämlich zwei Ringe aus Sternen, deren Durchmesser 30 000 und 4 500 Lichtjahre betragen und deren Zentren außerhalb des Zentrums von M31 liegen.
Bei der nahezu frontalen Kollision haben sich wahrscheinlich Dichtewellen gebildet, in deren Nähe sich heute Sterne angesammelt oder gebildet haben. Außerdem ist die äußere Scheibe des Andromedanebels leicht verbogen.
Da sich der Andromedanebel mit 300 km/sec unserer Milchstraße nähert, werden die beiden Galaxien in 4 Milliarden Jahren kollidieren. Schon in 2 Milliarden Jahren nähern sich M31 und die Milchstraße so sehr, dass die starke Anziehungskraft des Andromedanebels die Sterne aus der Milchstraßenscheibe herausreißt. Im Laufe der Jahrmillionen löst sich das dem irdischen Beobachter vertraute Band der Milchstraße auf. Die Sterne verteilen sich auf relativ ungeordnete Bahnen am Rand der Milchstraße.
Dieser Durchdringungsprozess dürfte etwa 1 Milliarde Jahre dauern. Danach sind die Milchstraße und der Andromedanebel eine einzige große Galaxie, in der die Sonne am Rande der Galaxie in einer Entfernung von 100 000 Lichtjahren vom Zentrum ihr Rentnerdasein fristen wird.

 
Siehe auch Objekt des Monats Oktober 2007