Objekt des Monats
Januar 2012
Pferdekopf-Nebel

       
 

Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von kaltem Gas und Staub, deren Form von der Erde aus gesehen an einen Pferdekopf erinnert. Er ist ein Dunkelnebel, der  direkt vor einem rötlich leuchtenden Emissionsnebel (IC 434) liegt, sodass er sich vom helleren Hintergrund abhebt.
Die Gasmassen sind in Bewegung, wodurch der Nebel in einigen tausend Jahren einem Pferdekopf nicht mehr ähneln wird.

     
 

Physikalisch ähneln die Dunkelnebel sehr den Reflexionsnebeln, nur werden sie nicht von einem Stern beleuchtet. Die Wolken bestehen aus einer Mischung von Staubpartikeln und Gas und weisen im Ganzen etwa eine Zusammensetzung ähnlich der Standarthäufigkeit der chemischen Elemente im Weltall auf, mit 75% Wasserstoff, 23% Helium und einem Rest schwererer Elementen.
Die Staubkörner sind „Asche“ aus Supernova – Ausbrüchen mit einem Durchmesser in der Größenordnung der Lichtwellenlänge (ca 100nm).
Die Temperatur des Nebels liegt über 1000K und die Dichte bei etwa 10 Teilchen pro 100 cm3. Das ist etwa 100 mal dichter als die interstellare Materie zwischen den Sternen in unseren Milchstraße.

 

Der Pferdekopfnebel gehört zu einem großen Nebelkomplex im Sternbild Orion. Dazu gehört auch der Orionnebel (Januar 2008) mit einer ähnlichen Entfernung von etwa 1500 Lichtjahren. Der Durchmesser des Pferdekopfes beträgt 1 Lichtjahr, die Länge von IC 343 18 Lichtjahre. Die Photografien, auf denen die Form gut zu erkennen ist, benötigt längere Belichtungszeiten.  

 
 
Zu finden ist der Pferdekopfnebel mit Hilfe dieser Karte. Sie zeigt den Himmel am 15. Januar mit Blick Richtung Süden um 21 Uhr.  
           

Für visuelle Beobachtungen ist der Pferdekopfnebel ein schwieriges Objekt, da die dunkle Fläche in einem sehr lichtschwachen Nebel eingehüllt ist (IC 434). Voraussetzung für eine erfolgreiche Beobachtung sind glasklare Nächte ohne Mond und ein H-beta-Filter. Die Wahl des Okulars sollte so sein, das die Austrittspupille mindestens 3 mm groß ist.

 

Der Pferdekopfnebel wurde vom US-amerikanischen Astronomen Edward Barnard Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals katalogisiert. Nach seinem Eintrag im Barnard-Katalog von Dunkelwolken trägt er seitdem den wissenschaftlichen Namen Barnard 33, abgekürzt B 33. (oder auch NGC2024)