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Warum ist die Venus einmal morgens und einmal abends zu sehen?

 
 

Die Venus ist, genauso wie Merkur, ein innerer Planet. Sie zieht ihre Bahn um die Sonne innerhalb der Erdbahn. Die Venus ist der Sonne also näher als die Erde.
Abends sichtbar: Venus steht links von der Sonne. Sie geht nach der Sonne unter, ist also abends zu sehen.

 
 

Morgens sichtbar: Jetzt steht Venus rechts von der Sonne. Sie geht vor der Sonne auf, ist dann also morgens zu beobachten.  

 
 

selten sehen wir die Venus morgens und abends: (wie Ende März 2017)

 
 

selten sehen wir die Venus morgens und abends: (wie Ende März 2017)
Venus steht zu dieser Zeit 10 Grad nördlich von der Sonne. Das heißt, sie geht abends nach der Sonne unter und morgens vor ihr auf.

 
 
am Morgen des 21.3.2017 am Abend des 21.3.2017
 
   
 

Die Phasen der Venus

Venus am Morgen
 
 

Ähnlich wie beim Mond sehen wir Venus nicht rund sondern als Sichel, zunehmend und abnehmend. Allerdings ändert Venus, wesentlich stärker als der Mond, ihre scheinbare Größe.
Diese Veränderungen beobachtete vermutlich Galileo Galilei mit seinem Fernrohr 1610 zum ersten Mal, denn ein Fernrohr ist zur Beobachtung der Phasen notwendig.
Ist der Planet am Abend zu sehen, befindet er sich in der Nähe der größten östlichen Elongation. Venus hat den größten (östlichen, linken) Abstand zur Sonne. Das können bis zu 47 Grad sein. Venus ist jetzt nur halb beleuchtet und sieht dem zunehmenden Halbmond ähnlich.
Auf ihrer Bahn um die Sonne nähert sich Venus jetzt scheinbar der Sonne und wird größer, da sie sich gleichzeitig der Erde nähert. In dieser Zeit wird ihre Sichel immer schmaler. Bevor sie 60 Bogensekunden scheinbaren Durchmesser erreicht, wird sie in den Strahlen der Sonne unsichtbar und wechselt nach der unteren Konjunktion (2) auf die andere Seite der Sonne.  
Nach einigen Wochen ist Venus dann morgens im Osten zu sehen. Nun wird die linke Seite des Planeten beleuchtet, die Sichel wird voller bis sie in der westlichen Elongation (3) dem abnehmenden Halbmond ähnelt. Sie hat jetzt den größten westlichen (rechen) Abstand von der Sonne mit einer Entfernung von 103 bis 106 Millionen Kilometer von der Erde.  
Während sich der Planet der Sonne wieder nähert wird der beleuchtete Teil größer und der scheinbare Durchmesser kleiner. In der oberen Konjunktion (4) hat Venus nur einen Durchmesser von 10 Bogensekunden und ist voll beleuchtet. Dabei wechselt sie wieder die Seite der Sonne und wird Abendstern.  

 
 
 
  Im Bild rechts ist die Phase bei 2 kurz vor der unteren Konjunktion zu beobachten.  
 

Die scheinbare Größe der Venus verändert sich beträchtlich während eines Umlaufs. Zur Zeit der oberen Konjunktion, wenn der Planet etwa 258 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, ist ihr scheinbarer Durchmesser um die 10 Bogensekunden. In den Elongationen hat Venus einen scheinbaren Durchmesser zwischen 23,5 Bogensekunden und 24,2“. In den unteren Konjunktionen ist die Entfernung Venus-Erde etwa 42 Millionen Kilometer und der scheinbare Durchmesser liegt bei 58 bis 60 Bogensekunden.