Kann ein Mensch unter freiem Himmel von einem Meteorit erschlagen werden?

 
     
 

Wenn man bedenkt, dass die Erde täglich von 100 Tonnen Meteoriten aus dem Weltraum getroffen wird, könnte man Angst bekommen. Das ist jedoch unbegründet.   

 
 
Meteoritenfall vom 27.12.2011 in Tuttlingen, Schwarzwald (Foto dapd)
 
 

Bereits ein Meteorit von einigen Gramm, der von der Atmosphäre auf seine maximale Fallgeschwindigkeit abgebremst wird (ca. 100 km/h), kann die Wucht eines Hammerschlags entwickeln. Es ist also grundsätzlich durchaus denkbar, dass ein Mensch durch einen Meteoritenfall ums Leben kommt – aber nicht sehr wahrscheinlich.

 
 

Die Wahrscheinlichkeit pro Jahr, dass ein Mensch direkt am Kopf getroffen wird, ist etwa so gross, wie die Querschnittfläche aller menschlichen Köpfe im Verhältnis zur Erdoberfläche, multipliziert mit der Häufigkeit von Meteoritenfällen mit mehr als einigen Gramm pro Jahr (ca. 20 000 weltweit, basierend etwa auf der Arbeit von Bland & Artemieva, 2006).
Größe der Erdoberfläche: 510 Millionen km2 = 510 * 1012 m2.
Die wirksame Fläche des menschlichen Kopfes  (Durchmesser 30 cm) sind etwa 0,1 m2,
8 Milliarden Menschen sind 8 * 108  m2
20000 Meteorite pro Jahr, 2 * 104
Diese große Menge verteilt sich über die ganze Erdoberfläche von 510 Millionen km2. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch getroffen wird liegt so bei 4*10-10. Anders ausgedrückt: Wenn alle Menschen ständig im Freien währen und auf die gesamte Erdoberfläche (also auch dem Wasser) verteilt wären, könnten 31 Menschen im Jahr von einem Meteoriten mit 1g getroffen werden.
Das ist aber fast sicher zu hoch gegriffen, denn die meisten menschlichen Köpfe sind nicht durchgehend unter freiem Himmel.
Die Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige im Lotto liegt bei 7 * 10-8, es ist etwa 200 mal wahrscheinlicher sechs Richtige im Lotto zu haben, als von einem Meteoriten getroffen zu werden.