Asterismus

 
     
  Als Asterismus (von lateinisch astrum aus griechisch ἄστρον astron „Sternbild, Gestirn, Stern“) wird in der Astronomie eine Gruppe von (meist hellen) Sternen bezeichnet, die eine auffällige Form oder Figur am Himmel bildet.  
  Der Asterismus ist eine Gruppe von Sternen, die von der Erde aus gesehen beisammen stehen, die aber unterschiedliche Entfernungen haben. Sie sind also nicht durch die Schwerkraft aneinander gebunden.  
 
Ein Asterismus kann Teil eines Sternbildes sein und aus benachbarten Sternen bestehen (Beispiele hierfür sind der „Große Wagen“, Orion oder Kassiopeia.) Im Bild sind die Koordinaten der Sterne Rektaszension und Deklination, die dritte Achse ist die Entfernung für das Sternbild Orion eingetragenen.
 



  Er kann aber auch auffallende Sterne unterschiedlicher Sternbilder einbeziehen, wie etwa das Sommerdreieck oder das Wintersechseck, deren Sterne sich über einen großen Teil des Himmels verteilen.  
   



 

Ein Asterismus kann auch aus Sternen bestehen, die einen scheinbaren Doppelstern oder einen scheinbaren Sternhaufen bilden. Wie zum Beispiel:  

 
 

Messier 40

  Winnecke 4 ist ein optischer Doppelstern im Großen Bären, bestehend aus einem Stern der Helligkeit +9,7 mag und einem Stern der Helligkeit +10,1 mag. WNC 4 wurde von Charles Messier 1764 entdeckt, fälschlicherweise für einen Nebelfleck gehalten und erhielt so die Bezeichnung M40.
Kombiniert man astrometrische Lösungen der Hipparcos- und Gaia-Satelliten, ergeben sich Parallaxen, die Entfernungsabschätzungen von 1140 Lichtjahre bzw. 460 Lichtjahre für die beiden Sterne entsprechen. Damit ist Messier 40 kein physischer Doppelstern, sondern besteht aus zwei vollkommen unabhängigen Sternen,
 
 

 

 
 

Messier 73

  Das Objekt wurde von Charles Messier für einen offenen Sternhaufen gehalten. Es sind jedoch nur 4 Sterne, die zufällig für uns nahe beieinander stehen. Lange Zeit war nicht geklärt, ob es sich bei Messier 73 um einen „richtigen“ Offenen Sternhaufen handelt, also eine Gruppe von physikalisch gebundenen Sternen, oder nur um ein zufälliges Muster. Mittlerweile konnte durch Messung der Eigenbewegungen und Radialgeschwindigkeiten nachgewiesen werden, dass es sich bei Messier 73 weder um einen Offenen Sternhaufen noch um den Überrest eines solchen handelt, sondern um eine zufällige Fluktuation der Sterndichte auf dieser Sichtlinie.