Objekt des Monats
September 2017
ein Spaziergang auf dem abnehmenden Mond

 
     
 

Im Herbst steht morgens die Ekliptik (rote Linie) steil über dem Horizont. So kann man gut, dass heißt hoch am Himmel, den abnehmenden Mond beobachten.

 
 
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Die Ekliptik im September morgens Die Ekliptik im September abends
 
 

Im Laufe des Monats wandert die Licht-Schatten Grenze, der Terminator über den abnehmenden Mond. So haben wir jeden Morgen einen optimalen Blick auf ein anderes Gebiet, denn nur wo auf dem Mond die Sonne schräg steht, entstehen Schatten. Diese Schatten bilden den Kontrast, den wir brauchen, um Strukturen erkennen zu können.

 
 

Die folgenden Gebiete auf dem abnehmenden Mond werden für verschiedene Tage im September 2017 beschrieben: Die Zahl bedeutet der Tag im Februar, an dem das Gebiet optimal beleuchtet wird.

die Mondoberfläche ansehen
die Mondoberfläche mit größeren Strukturen
interessante Gebiete auf dem Mond für das Fernrohr

 

 
 

12. September

 
 

Landeplatz von Apollo 15 / Hadley Rille

Beschreibung unter Apollo 15

Bester Beobachtungs-Zeitraum sechs Tage nach Vollmond 12. September um 2 Uhr oder ein Tag nach erstes Viertel.
Position 3,6 Ost – 26,0 Nord
Für Fernrohre ab 100 mm Durchmesser
IAU Karte 41

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13. September

 
 

Rupes Recta

Die Steilwand ist 110 Kilometer lang, hat eine Breite von 2,5 Kilometer und eine Höhe von 240 bis 300 Meter.  

Bester Beobachtungs-Zeitraum letztes Viertel 13. September 2 Uhr oder erstes Viertel.
Position 7,70 West – 21,68 Süd
Für Fernrohre ab 50 mm Durchmesser
IAU Karte 95

 

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Mons Pico

Westlich des Ausgangs des Alpentals ins Mare Imbrium, der Berg hat eine Höhe von 2400 Meter und eine Basis von 15 mal 25 Kilometern. Für Fernrohr ab 100 mm Durchmesser ist der Berg zu sehen, ab 200 mm ist seine Dreiteilung zu erkennen.

Bester Beobachtungs-Zeitraum letztes Viertel 13. September 2 Uhr oder erstes Viertel.
Position 8,87 West – 45,83 Nord
Für Fernrohre ab 100 mm Durchmesser
IAU Karte 25

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14. September

 
 

aschgraues Mondlicht

 
 

Lambert R

Lambert R ist ein Geisterkrater in der Mitte des Mare Imbriums  mit 56 km Durchmesser. Das „R“ steht für Ruine. Diese Krater entstanden in der Periode, in der der Mond von vielen Gesteinsbrocken getroffen wurde, also vor vier Milliarden Jahren. Die Krater dieser Art wurden später von der ansteigenden Lava überflutet. Im Mare Imbrium wurden möglicherweise viele Krater überflutet, aber nur der Kraterwall von Lambert R war hoch genug, um aus der Lava heraus zu ragen. 

Bester Beobachtungs-Zeitraum ein Tag nach letzten Viertel 14. September 3 Uhr oder drei Tage nach ersten Viertel Position 20,66 West – 23,88 Nord
Für Fernrohre ab 50 mm Durchmesser
IAU Karte 40

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Landeplatz von Apollo 14 / Fra Mauro

Position 17,4 West – 3,6 Süd

Beschreibung: Der Einschlagskrater hat einen Durchmesser von 95 km. Er liegt im Zentrum der Fra-Mauro-Formation, nordöstlich des Mare Cognitum und südöstlich des Mare Insularum. Am südlichen Rand des Fra-Mauro-Kraters grenzen die jüngeren Mondkratern Bonpland und Parry.

Landeplatz von Apollo 12 / Fra Mauro

Position 23,2 West – 3,0 Süd 

Bester Beobachtungs-Zeitraum ein Tag nach letzten Viertel 14. September 3 Uhr oder drei Tage nach ersten Viertel
Für Fernrohre ab 50 mm Durchmesser
IAU Karte 76

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15. September

 
 

Mond-Quincunx

Sechs beleuchtete Bergspitzen nördlich von Copernicus in den Montes Carpatus.

Position 25 West – 15 Nord  

Bester Beobachtungs-Zeitraum ein Tag nach letzten Viertel 15. September 3 Uhr oder zwei Tage nach ersten Viertel zu dieser Zeit einfach öfter beobachten.
Für Fernrohre ab 50 mm Durchmesser
IAU Karte 58

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Hortensius und die benachbarten Monddome

Für Fernrohr ab 100 mm Durchmesser ist der Krater zu erkennen, ab 200 mm sind die beiden Erhebungen nördlich des Kraters aus zu machen. Es ist eine Gruppe von sechs Kuppeln kleiner Schildvulkane.

Position 28,00 West – 6,47 Nord

Bester Beobachtungs-Zeitraum zwei Tage nach letzten Viertel 15. September 3 Uhr oder drei Tage nach ersten Viertel
IAU Karte 58

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Schiller

Am nördlichen Ende befindet sich eine langgestreckte, kammartige Erhebung, ansonsten ist der Kraterboden weitgehend eben.Der Krater ist eventuell aus zwei Einschlägen entstanden, wobei einer der beiden in einem flachen Winkel erfolgte.

Position 39,78 West – 51,72 Süd 

Bester Beobachtungs-Zeitraum zwei Tage nach letzten Viertel 15. September 5 Uhr oder drei Tage nach ersten Viertel
IAU Karte 125

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Gassendi

Ein erstaunlich vielfältiges Objekt, auch schon im kleinen Fernrohr (Vier- bis Achtzöller).Die Wallebene hat einen Durchmesser von rund 110 km und ist durch zahlreiche Hügel und Mondrillen sowie einige hohe Zentralberge charakterisiert.

Position 39,96 West – 17,55 Süd  

Bester Beobachtungs-Zeitraum zwei Tage nach letztem Viertel. 15. September 5 Uhr oder drei Tage nach ersten Viertel
IAU Karte 93

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16. September

 
 

Schröter Tal

Das Tal ist 160 km lang und 10 km breit, damit ist es das größte gewundene Tal auf dem Mond. Trotzdem sollte man es bei 200-fachen Vergrößerung betrachten. Der Krater am östlichen Anfang des Tals bildet den Beginn eines Lavastroms, der das Tal gebildet hat.
Östlich davon liegt der auffällige Krater Aristarchus, der einen Durchmesser von 40 Kilometer hat. Er ist von sehr hellem Gestein bedeckt und sein Kraterwall fällt nach innen in Terrassen etwa 3000 Meter ab. Der Krater ist mit 450 Millionen Jahren recht jung.

Position 51,58 West – 26,16 Nord  

Bester Beobachtungs-Zeitraum drei Tage nach letztem Viertel. 16. September 5 Uhr oder vier Tage nach ersten Viertel
IAU Karte 38/39

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17. September

 
 

Schickard

Der Krater hat einen Durchmesser von 227 Kilometer und ist kreisrund. Durch seine randnahe Lage erscheint er länglich verzerrt. Die hohen Wälle, die den Krater umgeben, verursachen ein interessantes Schattenspiel auf dem Kraterboden. 

Position 55,11 West – 44,38 Süd  

Bester Beobachtungs-Zeitraum vier Tage nach letztem Viertel.  17. September 5 Uhr oder sechs Tage nach ersten Viertel in diesem Monat ist eine Beobachtung schwierig, da am 19. die maximale Librationen in Länge ist und der Krater Grimaldi randnah liegt.  
IAU Karte 110

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  Beim Einschlag des ursprünglichen Himmelskörpers vor über 3,8 Milliarden Jahren entstand ein großer und tiefer Krater, der sich allmählich mit Lava füllte, die von unten durch Spalten und Risse in die Vertiefung eindrang. So entstand ein ebener und dunkler Kratergrund. Nach weiteren 100.000 Jahren veränderte ein weiteres dramatisches Ereignis das Aussehen der Walleben drastisch: der dunkle Kraterboden wurde vollständig von einer hellen, bis zu 200m dicken Gesteinsschicht bedeckt, die bei der Entstehung des heutigen Mare Orientale (Östliches Meer) ausgeworfen wurde. Doch Schickards aktive Phase war noch immer nicht vorbei, denn für längere Zeit trat durch Spalten und Risse weiterhin flüssiges Gestein an die Oberfläche, das vor allem Segmente im Südosten und Nordwesten der Wallebene flutete. So verblieb nur ein Streifen hellen Auswurfmaterials, der nicht von Lava überdeckt wurde. Aus Interstellarum